Prepper: Wie bereitet man sich auf das Ende vor?
Shownotes
Die Schweizer Regierung empfiehlt es, die EU ebenfalls: Jeder Haushalt braucht einen Notvorrat für Krisensituationen. Doch im Ernstfall brauche es vor allem Soft Skills, sagt der Prepper Lukas von Wartburg. Auch er spürt es: Angesichts der aktuellen Weltlage macht sich bei immer mehr Menschen ein Gefühl der Unsicherheit breit. Sein Laden mit Survival-Ausrüstung laufe immer besser.
Im Podcast erzählt von Wartburg, an welche Skills er für ein langfristiges Überleben glaubt und warum er Vorbereitung als absolute Notwendigkeit betrachtet.
Diese Podcastfolge ist Teil der Staffel «NZZ Megahertz: Das letze Mal». in der es ums Abschiede geht und darum, Dinge zum letzten Mal zu tun. Die Hosts sprechen mit verschiedenen Persönlichkeiten darüber, Dinge ein letztes Mal zu tun – oder sich darauf vorzubereiten.
Gast: Lukas von Wartburg, Prepper Host: Jenny Rieger
Kontakt und Links:
Mehr zu Lukas von Wartburgs Survival- und Preppingshop Swiss Owl
Die Schweizer Regierung empfielt jedem Haushalt, einen Notvorrat zu Hause zu haben. Hier geht's zum Notvorratsrechner.
Das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz führt ebenfalls eine ausführliche Website mit Ratschlägen und Vorbereitungen für den Ernstfall.
Transkript anzeigen
00:00:00: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Zurich Film Festival, vom fünfundzwanzigsten September bis fünften Oktober in Zürich.
00:00:24: Kriege, Umweltkatastrophen, politische Unsicherheiten, wenn man sich aktuell so in der Welt umschaut, dann kann man ja schon ein bisschen Angst kriegen, was da noch so auf uns zukommt.
00:00:33: Die Schweizer Regierung empfiehlt Bürgerinnen und Bürgern schon seit Längerem einen Notverrat zu Hause anzulegen, für den Fall eben unerwarteter Krisenstromausfällen vielleicht, das schon seit den Achtzigerjahren, aber letztes Jahr gab es wieder eine neue Kampagne dazu und auch die EU-Kommission ruft dazu auf.
00:00:49: Bei mir im Studio ist heute Lukas von Wartfork, schön, dass du da bist.
00:00:52: Hallo.
00:00:54: Werst du auf so eine Situation vorbereitet, wenn jetzt zum Beispiel der Stromfördlingere Zeit weg wäre?
00:00:59: Ja, ich persönlich wäre vorbereitet.
00:01:01: Ja,
00:01:02: ich wäre definitiv vorbereitet.
00:01:03: Ja.
00:01:05: Es gibt ja Menschen, die sind schon seit langem auf Ausnahmezustände jeglicher Art vorbereitet, preponient man diese Menschen auch.
00:01:12: Und wir wollen heute darüber reden, wie sieht so eine Vorbereitung eigentlich aus?
00:01:16: Wie gut kann man sich tatsächlich vorbereiten?
00:01:18: Auf sagen wir das Ende der Welt, wie wir sie kennen?
00:01:21: Und bringt das ein Gefühl von Sicherheit oder vielleicht eher mehr Sorgen?
00:01:25: Und damit herzlich willkommen zur NZZ Megaherz.
00:01:27: Ich bin den Rika.
00:01:29: Lukas, was bist du denn generell für ein Typ Mensch?
00:01:31: Bist du eher jemand, der eine halbe Stunde früher am Bahnhof ist, oder jemand, der in letzter Minute auf den Zug rennt?
00:01:38: Gut, das würde ich jetzt beantworten mit, ich bin Schweizer, also bin ich sicherlich pünktlich beim Zug.
00:01:43: Mit einem Puffer, Zeitpuffer?
00:01:44: Mit einem Puffer, mit einem Puffer am Flughafen überhaupt.
00:01:47: Also da bin ich dann schon durch und durch einfach Schweizer und immer pünktlich.
00:01:52: Ich glaube, das ist auch eine Eigenschaft, die sich jeder aneignen darf.
00:01:55: Ich glaube, das ist nur höflich für alle.
00:01:58: Also würdest du sagen, du bist so generell immer gut vorbereitet?
00:02:02: Ich glaube, ich bin generell gut vorbereitet.
00:02:04: Ich glaube, das ist wirklich etwas, das ich in meiner Kindheit... schon gelernt habe, dass das Vorbereitung etwas ist, das einem immer hilft, egal was man tut, ob man eine Arbeit ausführt, irgendetwas baut, irgendetwas machen muss, wie zur Schule geht oder irgendwie.
00:02:21: Die Vorbereitung gibt einem dann wie ein Gefühl der Sicherheit und das habe ich mir schon immer angeeignet und das wurde unsere Familie auch immer so
00:02:28: gemacht.
00:02:29: Wie kommt's?
00:02:30: Wie kommt?
00:02:35: Wir sind aufgewachsen in den Bündner Bergen.
00:02:39: Der nächste Laden war bei uns acht Kilometer weit weg.
00:02:43: Im Winter hatten wir mit großen Schneemengen zu kämpfen.
00:02:45: Früher, heute nicht mehr.
00:02:47: Und entsprechend musste man sich auf jegliche Situation irgendwo vorbereiten.
00:02:52: Das hatte nichts mit Prepping zu tun.
00:02:54: Das war einfach gesunder Menschenverstand.
00:02:56: Falls man eingeschneit ist und einfach nicht.
00:02:58: Wenn
00:02:58: man eingeschneit ist.
00:02:59: hatten schon immer Vorräte, aber mehr Vorräte, weil es auch mal sein kann, dass wir zwei Wochen lang nicht einkaufen können.
00:03:06: Und für diese Zeit musst du vorbereitet sein in einem kleinen Bergdorf, also im kleinen Berghof eher, also dass man nur wir und noch eine andere Person, die da oben gelebt hat.
00:03:15: Und entsprechend musst du dich auf jegliches Szenarien irgendwie vorbereiten können.
00:03:24: Lukas von Wartburg ist als einer von vier Brüdern in den Bündner Bergen aufgewachsen.
00:03:29: Früher hat er bei verschiedenen Schweizer Werbeagenturen gearbeitet, bevor er mit seinem Bruder Mattis den Survival und Prepper-Shop Swiss Owl gegründet hat.
00:03:37: Dort gibt es alles, was man fürs Überleben in der Wildnis so braucht, von Autokleidung und Kochgeschirr über Kompasse und Landkarten bis hin zu tragbaren Komposttoiletten.
00:03:46: Lukas ist alt und lebt mit seiner Familie im Turgau.
00:03:55: Also Prepping, das kommt ja auch von Preparedness oder so, sich also vorbereitet sein.
00:04:00: Prepper, nennst du dich selber aber nicht so gerne, oder?
00:04:03: Ich nenne eigentlich niemanden Prepper.
00:04:05: Also ich versuche da immer die Analogie zu schaffen.
00:04:07: Eine Mutter, die abends... die Kleider für die Kinder bereit macht oder ein Koch, der vor dem Großen Ansturm noch Miss & Blass macht, die sind ja auch keine Prepper, die bereiten sich auf gewisse Situationen vor.
00:04:20: Und das Gleiche mache ich in meinem Alltag.
00:04:23: Ich bereite mich auf jegliche Sache vor mit unter anderem Krisensituation.
00:04:28: Und genauso sehen sich auch unsere Kunden, also keiner von unseren Kunden geht raus und sagt, ja, ich bin Prepper.
00:04:35: Da besteht halt so dieses Bild aus den amerikanischen Serien.
00:04:38: dass nicht wirklich viel mit der Realität der Leute dann wirklich zu tun
00:04:42: haben.
00:04:42: Also der leutete hier, weil ich denke, weil in den USA geht es wirklich durch aus.
00:04:45: In den USA ist es vielleicht noch ein bisschen anders, aber auch dort gibt es ganz viele Leute, die gerade so den Begriff Prepper gar nicht mögen, die reden dann von Emergency Preparness und das ist halt in schön Deutsch dann einfach die Notfallvorsorge, einen Begriff, den der Bund auch so verwendet und das ist wie, man nennt es dann einfach anders, ist aber genau das gleiche.
00:05:06: Ja,
00:05:06: also eben das, was da schon angesprochen hast aus jetzt vielleicht amerikanischen serien oder film oder sowas so diese art von prepper die man so vor augen hat sind ja vielleicht leute die das katastrophens scenario immer vor augen haben den riesigen notverrat im keller haben vielleicht ein bunker gebaut oder so ein exit plan falls die gesellschaft zusammenbricht oder sowas.
00:05:25: also möchtest du dich davon irgendwie distanzieren?
00:05:29: nein ich glaube das ist einfach ein bild dass man im kopf hat das aber nicht so wirklich der realität entspricht.
00:05:33: ich habe keinen bunker zu hause wir haben ganz normal normales Haus.
00:05:37: Wir haben auch keine extremen Vorräte.
00:05:40: Wir haben genau die Vorräte, die man eben haben sollte, die der Bund auch empfiehlt, die das Europaparlament empfiehlt, die alle eigentlich empfehlen.
00:05:48: Und in den Achtzigerjahren war das einfach normal.
00:05:51: Also jeder hatte Notfallvorrat, weil man das einfach braucht und weil es clever ist, das zu haben und weil es einem absichert.
00:05:58: Viele Leute verstehen immer zu einem Thema Angst, dass sie das Gefühl haben, die Prepper haben irgendwie Angst vor irgendwelchen Szenarien.
00:06:05: Aber das vielleicht dass dann immer mit einem Urlaub fährst und eine Reiseversicherung abschließt, hast du ja nicht mehr Angst davor, dass auf dieser Reise etwas passiert, sondern du fühlst dich dann sicherer, dass auf dieser Reise nichts passiert.
00:06:19: Was ist denn jetzt zum Beispiel in deinem Notfahrrad?
00:06:22: Also das ist irgendwie so ein Vorrad, der würde dich für... zwei Wochen über die Runden bringen oder?
00:06:26: Ja,
00:06:26: unser Vorrat wird jetzt vielleicht auch für drei, vier Wochen reichen.
00:06:29: Ich glaube, das ist halt immer das Szenario auf, dass man sich vielleicht vorbereitet oder was man, was man im Kopf hat.
00:06:35: Wir selber, wir arbeiten vor allem an Fähigkeiten.
00:06:38: Das sagen wir auch immer unseren Kunden.
00:06:39: Investiere nicht prinzipiell einfach in den Notvorrat.
00:06:42: Bau dir keinen Bunker mit fünfhundert Dosen Revioli, weil das hilft dir dann vielleicht im Notfall für eine Weile, aber das hilft dir nicht auf lange Sicht.
00:06:51: Investiere in Fähigkeiten, lerne, wie man wirklich Basic Sachen macht, die früher jeder konnte, wie man einen Feuer macht, wie man vielleicht etwas erntet, wie man Früchte verkocht, solche Sachen.
00:07:02: Wir versuchen den Leuten beizuringen, diese Sachen mehr zu schätzen und diese Sachen, die leider in der Gesellschaft sehr vergessen gingen, wieder mehr in den Vordergrund zurück.
00:07:10: Ja,
00:07:11: ich frage mich eben also, wie sieht das denn konkret aus?
00:07:13: Also sagst du dann einfach, ich stelle mir diesen Notverrat halt in den Keller oder spielst du irgendwie auch konkrete Szenarien durch?
00:07:21: Was mache ich jetzt zum Beispiel?
00:07:23: keine Ahnung, wenn der Strom ausfällt, wenn es kein Internet gibt oder wenn es kein Wasser gibt.
00:07:27: Also ich glaube, dass diese Szenarien, die meisten Szenarien laufen, dann ziemlich schnell aufs Gleiche raus, nämlich dass du weniger das Problem bist als die anderen, die vielleicht eben keinen Notvorrat haben.
00:07:37: Ich empfehle den Leuten, wenn man fängt mal mit den Basics an, nimmt mal einen Notvorrat, wie der Bund es vorschlägt, dann seid ihr nämlich schon mal ein paar Tage abgesichert.
00:07:46: Überlegt euch, woher ihr Wasser bekommt, wenn jetzt die Wasserversorgung ausfallen würde, weil die Wasserversorgung... Die fällt aus bei einem Stromausfall.
00:07:54: Das sind reale Gefahren, wie man es in Frankreich vor zwei, drei Monaten gesehen hat.
00:07:58: Kann das sehr schnell passieren wegen Sachen, die außerhalb unserer Kontrolle sind?
00:08:04: Hast du eine Art Ernstfall mal durchgespielt?
00:08:08: Ist das so richtig trainiert?
00:08:09: Ja, wir trainieren das teilweise mit Kunden.
00:08:11: Wir bieten private Kurse an, wo wir auf individuelle Bedürfnisse von Kunden eingehen.
00:08:16: Ihre Familie, ihr Wohnort, ihre Situation, die sie haben und dann das.
00:08:22: durchspielen, wie sie sich in einer Notsituation verhalten sollen.
00:08:26: Wir selber durchgespielt, müssen wir wie nicht, weil wir kennen jeden Ecken und jede Feinheit von was wir tun müssten aus dem FF.
00:08:35: Also jetzt irgendwelche Escape-Szenarios spielen machen wir eigentlich nicht.
00:08:41: Aber wie würde das denn dann aussehen?
00:08:43: Wenn der Strom ausfällt, werden zuerst mal alle Leute einfach mal zu Hause bleiben.
00:08:47: Das ist bei uns nicht anders.
00:08:49: Ich glaube, was bei uns sicherlich anders ist.
00:08:50: dass wir in die Bündner Berge gehen können, wo es doch weniger Leute gibt und dadurch automatisch sicherer ist.
00:08:57: Unser Notfallplan sieht dann vor allem aus, wie kommen wir von unserem Daheim nach ein paar Tagen ins Graubünden in unsere Zuhause und können uns da in Sicherheit wiegen, weil wir da komplette Infrastruktur haben, die auch ohne Strom auskommt.
00:09:10: Ich bin aufgewachsen in einem Haus ohne Heizung.
00:09:14: Wir haben schon immer mit Holz geheizt.
00:09:16: Wir haben einen kleinen Bauernhof und da können wir uns auch verpflegen.
00:09:20: Wir wissen auch, wie man sich verpflegt.
00:09:22: Und ich glaube, das macht einen Unterschied.
00:09:23: Wenn man nach drei Wochen die Ravioli-Dosen auszieht, dann muss man dann wissen, wie es weitergeht.
00:09:29: Und da, ich glaube, das ist dann mehr der Unterschied.
00:09:32: Also, wenn du sagst, es ist sicherer, weil da weniger Leute sind, wieso das?
00:09:36: Ja, gut, dann wird es natürlich sehr dunkel.
00:09:39: Aber wenn man jetzt die Welt anschaut, wie sie gerade ist, wenn man anschaut, wie der Ukraine-Krieg verlaufen ist, wenn man anschaut, was in Gaza passiert, dann muss man relativ schnell realisieren, dass es doch eine breite Schicht Menschen gibt, die in einer Ausnahmesituation dann vor allem zuerst mal an sich denken.
00:09:59: Man sollte sich bewusst sein, dass das eine Gefahr darstellt.
00:10:03: In Schaffhausen ist einmal im Kob das Zahlsystem ausgefallen und gleichzeitig die Bankkomaten der Schaffhauserkantonalbank.
00:10:11: Das hat etwa drei Stunden gedauert, bis im Kob schon rumgeschrien wurde, weil irgendjemand seine Sachen nicht kaufen konnte.
00:10:17: Und das sind drei Stunden.
00:10:19: Man stelle sich vor, das ist drei Tage.
00:10:21: Man stelle sich vor, was der Familienvater bereit ist zu tun, wenn seine Kinder kein Essen haben und er reagieren muss.
00:10:29: Aber das ist etwas, das natürlich die wenigsten Leute darüber nachdenken wollen.
00:10:33: Gut, also wenn du sagst, die meisten Leute denken da nur an sich.
00:10:36: Also ich meine, wenn du sagst, ich bin vorbereitet und ich gehe dann einfach hier in die Bündner Berge und tschau zusammen, oder?
00:10:41: Dann denkst du auch, bist du nur an dich, oder?
00:10:43: Ja,
00:10:43: sehr verständlich.
00:10:44: Ich denke nur an mich, weil ich glaube, aber da fahren wir dann in eine sehr politische Schiene.
00:10:49: Ich glaube, dieses Szenarien, die sich jetzt hier anbrauen am Horizont, die sind letzten Endes Menschen gemacht.
00:10:56: Also wir haben alle die Verantwortung, das zu verhindern.
00:11:00: Und die Frage ist, schaffen wir es, ist der Wille überhaupt da, das zu verändern?
00:11:04: Oder schauen wir alle lieber ein bisschen weg und warten und hoffen, dass es dann besser wird.
00:11:09: Und in dieser Situation kann man vor allem immer auf sich selber schauen.
00:11:13: Wenn das alle tun würden, wenn alle den Angaben des Bundes folgen, dann hätten wir ja schon mal in den ersten paar Tagen überhaupt kein Problem.
00:11:21: Dann hätten alle einen schönen Notvorrat zu Hause und würden mit dem wunderbar zurechtkommen.
00:11:26: Ein Plädoyer für Selbstverantwortung.
00:11:28: Ein Plädoyer von selbst an, wo wir absolut, absolut.
00:11:31: Ich glaube, da ist aber auch jeder sehr verantwortlich.
00:11:33: Ich kann nicht fragen, wie lange würdest du überleben mit dem, was du zu Hause in deinem Schrank hast?
00:11:39: Also
00:11:39: ehrlich gesagt, wahrscheinlich schon eine Weile.
00:11:41: Das liegt aber nur daran, dass ich in einer Fünfer-WG-Wone und wie einfach tendenziell viele Lebensmittel zu Hause haben.
00:11:48: Aber das liegt jetzt nicht an mir und daran, dass ich irgendwie gut vorgesorgt hätte.
00:11:52: Und wie viel Wasser hast du?
00:11:53: Ja, nix.
00:11:55: Gut, dann überlebst du auch nur vierundzwanzig Stunden und dann funktioniert dein Körper überhaupt nicht mehr.
00:12:00: Das ist genau der Punkt.
00:12:02: und der Bund sagt halt neun Liter Wasser pro Person.
00:12:05: Man holt sich das, man stellt das rein, man kann das ja immer wieder trinken.
00:12:08: Das kostet ja nichts eigentlich, weil man benutzt es ja sowieso.
00:12:12: Man muss es sagen, wenn man wieder austauschen.
00:12:14: Also eben, ich frage mich halt, wenn man halt schon auf so eine Art solche möglichen Krisensituationen durchdacht hat.
00:12:21: Könnte man dann auch irgendwie versuchen, das so ein bisschen auf einer gesellschaftlichen Ebene so zu denken, wie kommen wir als Gemeinschaft irgendwie durch so eine Krise durch?
00:12:30: Gut,
00:12:31: das ist, wie gesagt, also dann sind wir sehr politisch unterwegs.
00:12:34: Ich hatte meine politische Phase in meinem Leben.
00:12:36: Ich habe wie viele andere versucht, irgendwie den Leuten zu erklären, was man besser machen muss.
00:12:43: Aber die Realität ist ja, man schaut in die USA, wo Donald Trump wieder Präsident geworden ist.
00:12:47: Man schaut nach Gaza, wo die halbe Welt weg schaut.
00:12:50: Es wird sich... nichts ändern.
00:12:51: Hast
00:12:52: du es ein bisschen aufgegeben?
00:12:53: Man gibt ein bisschen auf.
00:12:54: Man gibt an der Gesellschaft an sich auf.
00:12:56: Man gibt vor allem am Kapitalismus auf, an diesem Überkonsum, den wir haben, wo die Leute einfach irgendwelche Fast-Fashion-T-Shirts kaufen, die sie nach zwei Wochen wieder wegschmeißen.
00:13:06: Das liegt ja bei allen in der Hand, das zu verändern.
00:13:10: Aber es hat bislang niemand gemacht und die Menschheit ist halt so, dass sie erst fünf Minuten vor dem absoluten Sturm, wenn es wirklich vor dem Haus brennt, dann wirklich reagieren würde.
00:13:26: Seien Sie dabei, wenn Zürich zur Filmmetropole wird.
00:13:30: Vom fünfundzwanzigsten September bis fünften Oktober bringt das Zurich Film Festival zahlreiche Kino-Highlights und Stars aus Hollywood in die Limatstadt.
00:13:37: Erleben Sie Weltpremieren im Kinosaal oder große Momente am grünen Teppich?
00:13:42: Tickets ab fünfzehnten neunten unter zff.com.
00:13:49: Würdest du sagen jetzt die Kunden oder vielleicht die Leute, die an den Kursen teilnehmen, die er anbietet?
00:13:55: sind da irgendwie anders gestrickt?
00:13:57: Also sind das irgendwie verantwortungsvollere Bürgerinnen und Bürger?
00:14:00: Ich glaube, die Leute, die bei uns im Kurs dabei sind, das sind definitiv... Bürger, die sich selber vorbereiten wollen, die einfach auf gewisse Szenarien vorbereiten wollen, die autonom leben wollen, die auch einfach einfach erleben wollen.
00:14:14: Das haben wir sehr viel.
00:14:15: Das merken wir sehr viel.
00:14:16: Das sind Leute, die sagen, Schau, ich habe mein Leben lang vom Bildschirm verbracht und ich möchte einfach, ich möchte all diese Sachen lernen, die man früher konnte und die ich nicht mehr kann.
00:14:27: Und ich möchte körperlich fit werden.
00:14:28: Ich möchte für mich selber besser dastehen.
00:14:31: Wir erklären den Leuten auch, kommt nicht so.
00:14:34: in den Laden und kauft links und rechts eine Riesenausrüstung zusammen, wo ihr keine Ahnung habt, wie man das benutzt, sondern investiert mal in die Basic, investiert in eure Fähigkeiten, fühlt euch dadurch sicherer.
00:14:46: Es soll nicht ein Konsum sein, den wir ja sonst schon überall
00:14:49: haben.
00:14:50: Dieses Gefühl von Sicherheit, dass die Leute vielleicht auch suchen, bekommen sie das dann auch?
00:14:55: Das muss jeder selber beantworten.
00:14:58: Ich habe das Gefühl schon.
00:15:00: Ich glaube, das ist auch nicht etwas, man kommt nicht bei uns in einen Kurs und kommt nachher runter und sagt, jetzt weiß ich, wie ich das Leben meistern soll.
00:15:08: Weil man lernt gewisse Skills.
00:15:10: Das ist immer so eine ganz konkrete Sache.
00:15:11: Wie macht man einen Feuer?
00:15:12: Wie macht man das ohne Feuerzeug?
00:15:14: Wie findet man Wasser?
00:15:15: Wie orientiert man sich ohne Navigationsmittel?
00:15:18: Das lernen wir natürlich.
00:15:20: Aber vor allem sehr viel von den Sachen, die wir beibringen.
00:15:23: Lass dir mal Zeit.
00:15:25: Nicht so stressen bei den Sachen.
00:15:28: Überlegt, die gehen verloren.
00:15:29: Die gehen verloren in unserer Welt.
00:15:31: Wie packt man einen Rucksack?
00:15:33: Wie überlegt man sich vorher?
00:15:35: Was brauche ich als erstes in meinem Rucksack und was gehört deswegen ganz oben rein?
00:15:39: Und was brauche ich als allerletztes und gehört deswegen ganz?
00:15:42: in den Boden.
00:15:43: Das sind Soft Skills, die, wenn man das rausträgt, wenn man versteht, dass das jetzt eigentlich nichts mit dem Rucksack zu tun hat, sondern Fähigkeiten sind, die jeder in jeder Situation trainieren kann.
00:15:53: Ja, also ich glaube, die Analogie, die mir dazu einfällt, wäre so beim Kochen, die Sachen einfach irgendwie grad schon anfangen und dann ist die Hälfte schon angebrannt, während du die Möhren noch nicht fertig geschnitten hast.
00:16:02: Genau.
00:16:03: Deswegen macht dein Koch mich so plass.
00:16:05: Ja.
00:16:07: Eben, was du so beschrieben hast von den Kursen her und dass man halt irgendwie rausgeht und zum Beispiel lernt, wie mache ich wie, weiß ich nicht, brauche ich ne... ... Strickleiter oder sowas.
00:16:15: Also der ... ... der Appeal davon ... ... ist mir jetzt durchaus nicht ganz fremd, als ich da früher bei einem Pfad finde.
00:16:21: Also ich finde, das ist auch so ein bisschen ein ... ... Naturerlebnis, oder?
00:16:25: Also würdest du bei den Kunden oder bei den Leuten, die bei euch in die Kurse kommen, ist das eher ... ... das auch so das Bedürfnis oder geht es tatsächlich eher so um die ... ... Vorbereitung?
00:16:34: Wenn sie kommen, sie wissen ja nicht, was wir ihnen beibringen.
00:16:36: Also sie wissen grundsätzlich, ja, wir machen das und das und das, aber sie wissen nicht, wie wir das angehen.
00:16:40: Das ist ja auch ein Teil des Kurses, wieso wir dann, Leute ... die auch wiederkommen, weil wir eben Diese Soft Skills nicht ignorieren und sondern dem sehr eine hohe Wichtigkeit geben.
00:16:49: Weil alles andere theoretisch können sie auch lernen, wenn sie ein YouTube Video anschauen.
00:16:54: Aber diese Sachen und das auch im Leben zu erleben in einer echten Umgebung und dann vielleicht auch als Beispiel.
00:17:00: Wir hatten letztens mal eine Familie und es hat angefangen stark zu regnen.
00:17:05: Mitten im Aufstieg zu unserem Kursgelände wirklich richtig fest.
00:17:08: Die Kinder mussten schnell schnell ihre Regenjacken aus dem Rucksack rausnehmen.
00:17:12: Es war eine Riesende rumgeschreie.
00:17:14: Und wir haben dann wie gesagt, hey, versuch mal, lasst hier mal unter den Felsvorsprung gehen.
00:17:20: Jetzt essen wir mal einen.
00:17:22: Ein Stück Brot, jetzt fahren wir mal kurz runter.
00:17:25: Jetzt müssen wir ja nicht weiterlaufen.
00:17:27: Wir haben kein Stress, wir haben kein Programm, das wir jetzt einfach durcharbeiten müssen.
00:17:32: Sondern jetzt lernen wir, einmal kurz, einfach innezuhalten und zu warten und dann zu beurteilen, wann wir weiterlaufen wollen und wann der Regen wahrscheinlich aufhört.
00:17:41: Und du nimmst dann aus diesen Situationen, nimmst du eigentlich mehr mit.
00:17:46: Ja, also der Grund, warum ich frage, ist auch so ein bisschen, was gibt jetzt diese ganzen Survival-Staus, oder?
00:17:51: recht populär, also auf YouTube zum Beispiel oder Netflix und so weiter schon.
00:17:56: Wir machen uns immer einen Riesenspaß, indem wir natürlich sagen, oh Gott, das hätte ich anders gemacht.
00:18:00: Aber ja.
00:18:01: Ja, also ich glaube, bei Grills ist ja, glaube ich, so ein Paradebeispiel, der da in so verschiedenen Formaten Maden ist und irgendwie zeigt, wie man seinen eigenen Urin trinken kann im Notfall.
00:18:12: Kann man machen, wenn man muss.
00:18:14: Besser ist es, neun Liter Wasser zu Hause steht zu haben.
00:18:17: Definitiv besser,
00:18:18: neun Liter
00:18:19: Wasser.
00:18:19: Aber was ja da auch so ein bisschen die ist so ein bisschen so Männlichkeit und so Beschützer und so tough sein und unabhängig.
00:18:26: Also hat das damit auch ein bisschen was zu tun.
00:18:28: Ich glaube, ich glaube jetzt bei uns nicht unbedingt, wir sind halt, man könnte jetzt sagen, wir sind automatisch ein bisschen, haben ein bisschen dieses männliche Stereotyp, weil wir halt in der Natur aufgewachsen sind, auf die Berge gehen, zur Jagd gehen, mit irgendwelchen Äxten rumschwingen, irgendwelche Sachen bauen.
00:18:45: Aber wir sehen jetzt das nicht als als irgendeinen maskuliner Boost für uns an, sondern im Gegenteil, wir alle sind irgendwo liiert.
00:18:53: Ich und mein Bruder, wir haben unsere Familien, wir haben auch gar nicht so das... Dürfen ist, um uns irgendwie so eben so diese Darstellung, diese Selbstdarstellung, die dann, dies überall und vor allem in diesen Shows ist natürlich hauptsächlich diese coole Darstellung mit Sixpack am ersten Tag aufmarschieren, nur um zu merken, dass man mit dem Sixpack nicht besonders viele Fettreserven hat im Dschungel und relativ schnell verhungert.
00:19:17: Und deswegen, deswegen so diese Stereotypen, die versuchen wir auch gar nicht zu bedienen.
00:19:22: Und von dir, was du so kennst aus der Preparation, also ich denke, da kriegst du wahrscheinlich schon ein bisschen was mit.
00:19:26: Ja, natürlich.
00:19:27: Es gibt natürlich die, die da ein bisschen maskuliner auftreten wollen.
00:19:31: Es ist sicherlich auch so, und das muss man auch ganz ehrlich sagen, wir verkaufen Kleider in verschiedenen Militärkamouflages.
00:19:38: Natürlich wir verkaufen Plattenschützer, wir verkaufen Messer.
00:19:42: Das ist natürlich, scheint immer sehr maskulin zu sein, immer wenn wir Frauen bei uns haben, beschweren sie sich, weil wir zu wenig Frauengrößen haben.
00:19:49: Und das versuchen wir natürlich auch immer wieder zu ändern ist, aber auch ganz ehrlich teilweise schwierig.
00:19:54: Die Hersteller, die verkaufen halt dann irgendwelche Armee.
00:19:56: in Europa, die wollen dann die Größen für Soldaten haben und Frauen haben dann vielleicht ein M oder ein S maximal noch zur Verfügung.
00:20:04: Und das ist schon die Realität.
00:20:05: Aber ich glaube, das ist natürlich eine Einstellungssache, wie wir als Personen sind.
00:20:10: Für unsere Kunden kann ich nicht sprechen.
00:20:11: Ich bin jetzt nicht bei allen so persönlich im Leben drin, um das beurteilen zu können.
00:20:17: Lukas, wir haben immer so eine kleine Rubrik, wo wir unseren Gästen schnelle Fragen stellen, zum spontan antworten.
00:20:26: Also, das habe ich immer dabei, egal wohin ich gehe.
00:20:29: Ein Messer.
00:20:30: Tatsächlich, ja?
00:20:31: Ja.
00:20:31: Ein klassisches Schweizer Taschenmesser, oder?
00:20:33: Ich habe ein Schweizer Taschenmesser, ja.
00:20:35: Dieses Vorurteil über Prepping kann ich nicht mehr hören.
00:20:39: Dass die Prepper Angst haben vor irgendwas.
00:20:41: Darüber mache ich mir trotz aller Vorbereitungen Sorgen.
00:20:44: Um meine Kinder und ob sie in der Schule gut sind.
00:20:48: Das letzte Mal, als ich gedacht habe, jetzt bin ich auf alles vorbereitet.
00:20:52: Noch nie.
00:20:53: Noch nie.
00:20:54: Das schockiert mich jetzt aber.
00:20:57: Also auf alles vorbereiten kannst du gar nicht sein.
00:20:59: Das letzte Mal, als ich überhaupt nicht gut vorbereitet
00:21:02: war.
00:21:04: Das ist schwierig schnell zu antworten.
00:21:06: Es ist halt wirklich eine sehr klare Lebenseinstellung.
00:21:11: Fällt mir jetzt echt gerade
00:21:13: nicht so viel.
00:21:13: Einfach mal so.
00:21:14: eine richtig krasse Überraschung, oder?
00:21:16: Also ich glaube das Einzige, was wir hatten jetzt bei unserer Firmengebäude, ist in einem alten Denkmal geschützten Gebäude und er gebaut.
00:21:22: Das hat kein Unterdach.
00:21:24: Und vor vor irgendwie einer Woche hat es einmal für fünf Minuten so stark geregnet, dass die neuen Wasserinnen, die wir eingebaut haben, das Wasser nicht mehr stemmen konnten.
00:21:33: Und es hat tatsächlich an einem Ort reingepässt.
00:21:36: Und ich musste einfach schnell reagieren und schnell die... Hämmer hinstellen für zwei Minuten, dann hat es aufgehört.
00:21:43: Das ist halt so, wenn man ein altes Gebäude hat und das Dach nicht komplett entfernt, dann haben wir keinen Unterdach.
00:21:49: Und da, das ist das einzige Mal, wo ich mir jetzt überlegen könnte, dass ich hatte den Kübel noch nicht da.
00:21:55: Ich wusste auch nicht, wo das Wasser reinkommen würde.
00:22:00: Also ich stelle mir halt irgendwie ein bisschen vor, wenn man sich so Katastrophenszenarien vor Augen führt.
00:22:07: dass man dann vielleicht auch öfter dran denkt.
00:22:10: Also ich hab da irgendwie so ein bisschen eine Anekdote von mir selber.
00:22:13: Ich hatte irgendwann, ich weiß nicht, irgendwann so mit Anfang dreißig, ich hatte so einen Zwitsch gegeben in meinem Leben, wo ich plötzlich angefangen hab, immer alles zu sehen, was gleich schiefgehen könnte.
00:22:21: Zum Beispiel, wenn irgendwie so ein Glas am Rande vom Tisch steht.
00:22:24: Also und vorher war ich...
00:22:25: Hast du Kinder bekommen?
00:22:26: Nee.
00:22:27: Nein, eben nicht.
00:22:28: Ich hab einfach vorher so mein Leben in so totaler entspannter Ignoranz gelebt.
00:22:34: Und dann plötzlich waren überall diese Gefahrenherde.
00:22:37: Es hat mich fertig gemacht.
00:22:37: Ich habe wirklich eine Weile gebraucht, um mit diesem neuen Zustand klarzukommen.
00:22:42: Wir sagen immer, die Aufmerksamkeit haben für das, was um einem Uhr herum passiert.
00:22:46: Das ist ein sehr gutes Beispiel.
00:22:47: Das ist auch etwas, das wir in den Kursen immer trainieren.
00:22:50: Sei aufmerksam.
00:22:52: Du siehst, viele Leute laufen durch einen Wald und sehen nicht, dass neben ihnen fünf große Tiere lang spazieren, um zurück auf deine Frage zu kommen.
00:23:01: Die Leute sind einfach aufmerksamer auf diese Themen.
00:23:05: und sie reagieren entsprechend und fühlen sich dadurch sicherer, dass sie vorbereitet sind.
00:23:11: Jeder kriegt ja mit.
00:23:13: Man muss wirklich jegliche Zeitungen ignorieren, damit man nicht ein wenig ein beklemmendes Gefühl bekommt.
00:23:21: Und dieses Gefühl hast du vielleicht nicht direkt immer in deinem Kopf, aber du hast es definitiv im Unterbewusstsein.
00:23:27: Das merken wir ja auch.
00:23:28: Dieser Wandel, kein Mensch.
00:23:30: früher hätte man vielleicht jemanden, der sagt, er bereitet sich halt auf den Dritten Weltkrieg vor.
00:23:35: Vielleicht hätte man den früher belächelt.
00:23:37: Kein Mensch würde den jetzt belächeln, weil es ist ja ... Jeder spricht darüber.
00:23:41: Und das ist in deinem Unterbewusstsein, ist das da.
00:23:44: Und du kannst das verdrängen, aber es geht ja nicht weg.
00:23:47: und dieses beklemmende Gefühl, dass irgendwie es nicht besser wird im Moment.
00:23:53: Und ich glaube, da ist diese Vorbereitung einfach ein Weg dagegen zu kämpfen, dass dich dieses Gefühl verschluckt.
00:24:01: Fühlt man sich ein bisschen überlegen gegenüber den ganzen Leuten, die nicht gut vorbereitet sind?
00:24:07: Nein, ich habe eher Mitleid.
00:24:09: Also ich mache mir natürlich schon Sorgen um die Gesellschaft, die sich nicht vorbereitet, weil für eine Regierung, sagen wir jetzt mal, der Dritte Weltkrieg bricht aus und die Hälfte der Bevölkerung ist nicht vorbereitet und für jegliche Regierung wird es viel schwieriger, da dagegen zu halten, wenn die Hälfte der Bevölkerung sich komplett... die ganzen Vorschläge von der Regierung ignoriert hat, wie man sich auf irgendwas vorbereitet.
00:24:35: Also es geht ja dann allen schlechter.
00:24:38: Auch mir.
00:24:39: Ich müsste mir viel weniger Sorgen machen, wenn alle an mich herum sich auch vorbereiten würden.
00:24:44: Ich habe aufgehört zu missionieren.
00:24:46: Das bringt nämlich nichts.
00:24:47: Entweder merken es die Leute selber oder sie merken es sowieso nicht.
00:24:51: Aber überlegen fühlt man sich eigentlich nicht.
00:24:55: Glaubst du denn jetzt vielleicht so die Krise ein bisschen?
00:24:59: näher am Horizont schon erscheint, vielleicht irgendwie verglichen mit vor zwanzig, dreißig Jahren oder sowas.
00:25:09: Jetzt dann auch mehr Menschen diese Vorschläge oder diese Empfehlungen vom Bund oder auch von der EU-Kommission wahrnehmen und sagen, okay, gut, ich bereite mich jetzt vielleicht mal ein bisschen vor.
00:25:19: und dann vielleicht das, was du eben vorhin gemeint hast an Gesellschaftskritik, dass das besser wird?
00:25:24: Ich hoffe es.
00:25:25: Also es hängt halt immer darauf an, wie nahe diese Situation schon ist.
00:25:29: Wenn man jetzt schaut nach Finnland oder nach Schweden, wo die spürbare Realität von Russland, die sehr nah sind, viel größer ist.
00:25:38: sich viel mehr darauf vorbereitet.
00:25:40: Da wurden die gleichen Maßnahmen gegriffen wie in der Schweiz.
00:25:43: Man hat die Haushalt informiert, man hat Fehlungen gemacht, was man alles im Haushalt haben sollte.
00:25:48: Und da ist das schon fast ein Volkssport geworden, sich auf dieses Szenario vorzubereiten.
00:25:54: Ich wünsche mir natürlich nicht, dass sich der Krieg jetzt ausweitet, aber wirklich spürbar etwas verändern wird sich in der Schweiz.
00:26:01: In großen Schichten wahrscheinlich erst, wenn irgendeine dieser Katastrophen, die sich da anbauen könnten, wirklich noch näher an uns rankommt.
00:26:11: Es ist alles so am Horizont und alle sprechen darüber, aber man kann es noch ignorieren, wenn man will.
00:26:17: Glaubst du, gibt es denn Prepper oder vielleicht auch einen kleinen Teil von dir, der sich auch wünscht, dass sich die ganze Vorbereitung mal auszahlt?
00:26:27: Der Vorteil ist, dass man einen Notvorrat immer essen kann.
00:26:30: Für mich ist das immer cool, wenn es drei Tage lang Fleischpastete gibt.
00:26:35: Nein, ich habe eine Familie und ich will, dass mein Sohn in einer schönen Welt aufwachsen kann oder meine Söhne und dass ihnen an nichts fehlt und dass sie ein erfülltes Leben haben.
00:26:44: Das wird den Präppern gerne nachgesagt und wahrscheinlich gibt es auch eine kleine Gruppe, bei der das vielleicht so ist.
00:26:51: Die meisten wollen ja auch einfach, der Gedanke ist immer, wie schütze ich mich um meine Familie?
00:26:57: Und am besten geschützt ist die Familie, wenn nichts passiert.
00:27:00: Ja.
00:27:01: Gut, dann hoffen wir mal, dass das das letzte Mal in einer normalen geregelten Gesellschaft aufwachen, noch nicht in allzu nahe Zukunft liegt.
00:27:09: Lukas von der Wartburg, vielen vielen Dank für deinen Besuch.
00:27:11: Gerne.
00:27:16: Das war's für heute mit NZZ MegaHerz.
00:27:18: Ich bin Jenny Riga und bedanke mich herzlich, dass ihr zugehört habt.
00:27:22: Ich hoffe, ihr seid auch nächste Woche wieder dabei.
00:27:23: Dann hört ihr hier wieder meine wunderbare Kollegin, Alice Grosjean.
00:27:27: Bis dahin wünsche ich eine wunderschöne Woche.
00:27:28: Macht's gut und bis zum nächsten Mal.
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